Das sind wir
Chris & Isabella
Seit 2018 führt Chris Brunner den Leuehof zusammen mit seiner Partnerin Isabella Rack.
Für uns hat es oberste Priorität, dass es unseren Gästen gut geht und sich alle zufrieden und glücklich fühlen. Damit dies auch so ist und bleibt, arbeiten wir täglich daran und versuchen uns stetig zu verbessern.
Für unsere Qualität stehe ich mit meinem Namen
GESCHICHTE ZUM SCHLÖSSLI UND ZUM LEUEHOF
SCHLÖSSLI
In Schneisingen stand keine mittelalterliche Burg und Spekulationen über eine frühere Burgstelle sind ohne Gewähr. Das Schlössli war und ist ein repräsentatives Wohnhaus einer reichen Familie. Der Turm welcher erst in den 1980er Jahren dazu und ist ein raffiniert verpackter Liftschacht. Nach der Eroberung der Grafschaft Baden durch die Eidgenossen 1415 zogen diese die Landherrschaft an sich. Dorf- und Gerichtsherr in Schneisingen blieb aber das Kloster St. Blasien. 1666 vergaben die Pröbste St. Blasien die Gerichtsherrschaft von Schneisingen dem bischöflichen Ober Vogt von Klingnau, einem Zwyer von Evibach, ein Adelsgeschlecht aus Silenen, Uri, die im Solddienst Verdienste erworben hatten. Ihr Gastspiel in Schneisingen dauerte nur 15 Jahre, anders die Ihrer Nachfolger, die Schnorff aus Baden.
Die Schnorff waren im 16. Jh. tätig als Wirte in den Bädern, bauten mehrere stattliche Bürgerhäuser in Baden und machten sich einen grossen Namen. Das gilt besonders für Kaspar Ludwig von Schnorff. Er wurde Hofkanzler des Klosters St. Gallen und pflegte gute Beziehungen zum Bischof von Konstanz. 1861 wurde er vom deutschen Kaiser Leopold in den Adelsstand erhoben. Der Adelsbrief ist noch heute im Stadtarchiv von Baden hinterlegt.
Im gleichen Jahr erhielt er vom Kloster St. Blasien die Niedergerichtsherrschaft von Schneisingen. Dort fehlte ihm aber ein repräsentativer Landsitz. Wahrscheinlich war vorher der „Löwe“ Sitz des Untervogts und des Gerichts. Der Innenausbau ist von 1697 datiert. Stuckaturen von Giovanni Bettini und Fresken von Antonio Giorgioli zieren die Räumlichkeiten. Die Tessiner Künstler waren vorher im Kloster Muri und in der Stadtkirche Baden beschäftigt. Als Schultheiss und Auftraggeber in Baden, hatte Schnorff Zugang zu den renommierten Künstlern. Kaspar Ludwig von Schnorff starb 1721 und hinterliess ein beachtliches Vermögen. Sein Sohn, der ihm als Gerichtsherr in Schneisingen nachfolgte brachte es fertig, das grosse Vermögen zu verprassen und einen Schuldenberg zu hinterlassen, so dass über seine Frau der Konkurs eröffnet wurde. Es kam aus, dass er viel Geld geliehen hatte und sein Name sogar im Zusammenhang mit einer Falschmünzerei genannt wurde die damals auf Schloss Schwarzwasserstelz betrieben worden ist. Damit begann der Abstieg des glanzvollen Geschlechts. Franz Karl konnte zwar als dritter Schnorff den Besitz und die Gerichtsbarkeit übernehmen, vernachlässigte diese aber, so das St. Blasien 1771 das Recht zurück nahm. Mit dem Umsturz 1798 mussten die Schnorff den Besitz verkaufen. Franz Xaver Rohner, der letzte Gerichtsvogt in Schneisingen, konnte das Haus zusammen mit einem Xaver Bräm übernehmen.
LEUEHOF
Der Löwen ist als Steinbau wohl aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Seit dem Spätmittelalter war er wichtiger Mittelpunkt des Dorfes. Tavernen, wie der Löwen eine war, war es erlaubt warme Mahlzeiten anzubieten, Wirtshäuser durften nur Getränke ausschenken. Viel Geschichte und viele Geschichten spielten sich wohl in der Taverne ab, von denen nur noch wenige bekannt sind. Im Jahr 1524 zum Beispiel, warb der Zürcher Schuhmacher im Schneisinger Wirtshaus für die reformatorische Lehre. Kurze Zeit später wurde er von der Obrigkeit verhaftet und in Baden hingerichtet.
Bis zum Bau des Schulhauses 1897 diente der Löwen auch als Versammlungsraum, zum Beispiel für die Gemeindeversammlung oder als Handarbeitsraum für Mädchen, weil dafür im alten Schulhaus kein Platz war. Allerdings reklamierte die Erziehungsdirektion, die Schule passe nicht in ein Wirtshaus. Gemeinderat und Schulpflege meldeten jedoch das keinerlei Störung und besonders in sittlicher Hinsicht, nicht der geringste Nachteil bestünde. Es herrschte eine musterhafte Ordnung unter der gegenwärtigen Lehrerin sowie ein guter Ruf der Wirtsleute selbst. Nachdem sich der Schulinspektor in der Wirtsstube umgesehen hatte, willigte der Erziehungsrat ein die Arbeitsschule vorerst im Löwen zu belassen. Diese als Provisorium gedachte Lösung dauerte fast 25 Jahre. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Löwen ein Stück Auswanderungsgeschichte geschrieben indem verschiedene Agenten dorthin eingeladen waren um dem Gemeinderat Offerten für die Auswanderung von Familien zu unterbreiten.
In grosser Gefahr war der Löwen am 29. Mai 1855 als bei trockener Witterung vier gegenüber stehende Häuser vollständig abbrannten und vier weitere beschädigt wurden. Zwölf Spritzen und dreissig Feuerwehleute von nah und fern waren im Einsatz. Auch die Mannschaften der umliegenden Dörfer waren im Einsatz. Tapfer habe sich auch die Löschmannschaft Niederweningen gezeigt. Ein Mädchen starb in den Flammen, ihre Schwester und eine weitere Frau erlitten furchtbare Brandwunden. Es wurde Brandstiftung vermutet. Neun Jahre später brannten die wieder aufgebauten Häuser nahe beim Wirtshaus erneut, diesmal durch Streichhölzchen spielende Kinder.
In den Jahren 1850 bis 1870 war der Löwen Versammlungsort für etliche Gemeindeversammlungen. 1861 beantragten fünf Votanten, dass die Gemeindeversammlungen an einem gesetzlichen Ort stattfinden sollten, die Mehrheit hielt jedoch am Löwen als Versammlungsort fest. 1896 verlangte der Wirt selber das die Gemeindeversammlungen anderswo abgehalten würden. 1897 wurde das Schulhaus in Schneisingen eingeweiht und ein neuer Ort für die Versammlungen war gefunden. Das Glück für den Wirt war jedoch nicht von langer Dauer da die Räume schnell zu klein wurden, folglich kehrte die Gemeindeversammlung zurück in den Löwen.